Biologische Lebensmittel

Definition

Biologische Lebensmittel sind solche, die ohne Verwendung von Kunstdünger und ohne chemische Schädlingsbekämpfung hergestellt wurden. Bei der Tierhaltung wird darauf Wert gelegt, die Tiere natürlich zu halten und jede Quälerei – etwa durch zu wenig Bewegungsfreiheit – hintan zu halten. Biologische Landwirtschaft ist arbeitsintensiv und bringt nicht so große Erntemengen wie der konventionelle Anbau. Deshalb müssen Bio-Produkte auch etwas teurer sein. Als Käufer sichern wir damit aber nicht nur uns selbst gesunde Lebensmittel, sondern auch die Existenz jener Bauern, die verantwortungsbewusst mit unserer Umwelt umgehen. Im Folgenden wird speziell auf Groß-Britannien Bezug genommen.

Probleme

Die Supermärkte können den Bedarf nicht decken. Das kommt daher, dass die Supermärkte durch Preisdumping („wenig für mehr“) und dem Verkauf unter Produktionskosten die inländische Landwirtschaft in die Knie gezwungen haben, so dass das für den Anbau ökologischer Lebensmittel benutzte Land um 8% geschrumpft ist, obwohl die Nachfrage stieg. Eine Folge davon ist z.B. der Etikettenschwindel.

„Lösung“

Lebensmittel aus aller Welt werden importiert. So kommt es, dass z.B. 60% der Äpfel der Supermärkte nicht aus GB kommen. 2005 waren es im Bezug auf alle ökologischen Lebensmittel 34 %.

Die Folgen der „Lösung“

Diese Entwicklung wirft die Frage auf, ob „ökologische“ Lebensmittel wirklich noch „biologisch“ sind, denn ein Grund für ihre Attraktivität ist natürlich, dass sie die Umwelt nicht belasten. Durch den Import aus aller Welt kommt es allerdings zu einer enormen Verschwendung von Treibstoff und zu einer großen CO2 Emission.

Produkt Exportland Strecke in km
Äpfel Neu Seeland 16.000
Rindfleisch Argentinien 11.200
Zuckererbsen Zimbabwe 8.200
Kartoffeln Israel 3.500
Garnelen Indonesien 11.700

Entwicklung in der Zukunft

Lokal soll das neue ökologisch werden. Ein Ansatz dazu wäre es, zumindest die Lebensmittel, die in Groß-Britannien hergestellt werden können, aber dennoch importiert werden, nicht mehr mit dem Siegel für ökologische Lebensmittel zu versehen. Allerdings würde das einem Importverbot gleichkommen. Besser wäre es, die Transportkosten zu erhöhen, so dass der Import von Lebensmitteln weniger lukrativ wird.
Es gibt aber bereits jetzt Hoffnung, dass sich die Supermärkte stärker auf lokale Lebensmittel konzentrieren werden. Ausgelöst durch den Konkurrenzdruck des amerikanischen Lebensmittelgiganten „Whole Foods Market“, der sich in Großbritannien etablieren will, haben bereits 2 große Supermarktketten die Unterstützung der lokalen Landwirtschaft angekündigt. Sainsbury’s will die Apfelproduktion unterstützen, während Tesco die Rindfleischproduktion promotet. Whole Foods Market wird hingegen auch im Frühling gelagerte britische Äpfel zum Verkauf anbieten. Durch diese Maßnahmen erhoffen sich die Supermärkte, die green-minded bzw. green-hearted people für sich zu gewinnen. Die SA wird demnächst eine Kennzeichnung für Lebensmittel einführen, an Hand derer man die Herkunft des Produktes erkennen kann.